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    Geschäftsführung & Verwaltung > Liquiditätsmanagement

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  • 2013-10-19 11:00:50
  • Für den Betrieb und insbesondere das Wachstum Ihres Unternehmens benötigen Sie Geld.
    Welche Möglichkeiten haben Sie, dieses zu erhalten und Ihr Unternehmen zu finanzieren?

    Es geht hierbei nicht darum, ob Sie einen Gewinn erzielen, sondern um die Frage, ob Sie "solvent" sind, meint verfügbares Geld haben, um Ihre Rechnungen pünktlich zu bezahlen.

    Insolvenz, also Zahlungsunfähigkeit, kann auch eintreten, wenn Sie profitabel wirtschaften. Das ist dann der Fall, wenn Sie nicht die Zeit überbrücken können, die zwischen der Bezahlung Ihrer Lieferanten und dem Zahlungseingang Ihrer Kunden liegt.

    Es geht also um Ein- und Auszahlungen und deren zeitliche Gestaltung, d.h. wann Sie was bezahlen (Lieferanten, Mitarbeiter, Steuer) und wann Sie bezahlt werden (von Ihren Kunden) - und natürlich darum, wie viel Geld Sie für die Zeit dazwischen zur Verfügung haben, sei es Ihr eigenes oder das Dritter, beispielsweise Ihrer Bank.


    => Welche Vorgänge spielen hierbei eine kritische Rolle?


    I. Kundenforderungen
    II. Lieferantenkredite
    III. Materialbestände
    IV. Investitionen in Geräte
    V. Eigen- und Fremdkapital

        Anmerkung: Dies kann natürlich nicht alle Themen abdecken. Wir versuchen aber, Ihnen konkret umsetzbare
        Hinweise zu geben, die Sie direkt umsetzen können.

    => Wie können Sie diese Vorgänge beeinflussen und was bringt / kostet das?


    I. KUNDENFORDERUNGEN

    Der Verkauf Ihrer Produkte / Dienstleistungen führt zu Forderungen gegenüber Ihren Kunden. Die vereinbarten Zahlungskonditionen legen u.a. die Zeitspanne fest, bis wann Sie Ihr Geld erhalten. Diesen Zeitraum müssen Sie überbrücken bzw. 'finanzieren'.
    Wenn Sie stark wachsen, kann das zu einer erheblichen Ausweitung der Forderungen und damit Ihres Finanzierungsbedarfs führen (siehe unten).

    Wie Sie am besten mit Ihren Kundenforderungen umgehen und den Finanzierungsbedarf so gering wie möglich halten, können Sie in unserem Beitrag --> Kundenforderungen nachlesen.

    Spezialthema: Starkes Wachstum
    Wenn Sie stark wachsen, werden vor allem auch Ihre Forderungen wachsen. Dies ist normal und gut, sofern es sich um ein profitables Geschäft handelt und die neuen Kunden fristgerecht bezahlen. Aber es bedarf der Planung und der Verfügbarkeit von Finanzierung.

    Konkretes Beispiel:

    Vor einer Vertriebskampagne müssen Sie planen, wie Sie diese finanzieren - d.h. nicht nur die Kosten für die Kampagne, sondern auch den damit verbundenen Anstieg Ihrer Kundenforderungen (und Bestände). Hierfür müssen Sie abschätzen, wie erfolgreich Sie Neugeschäft einwerben werden. Sollten Sie mit unterschiedlichen Kundengruppen arbeiten, müssten Sie dies ebenfalls berücksichtigen, da die Zahlungsziele gegebenenfalls unterschiedlich sind.

    Lesen Sie dazu ausführlicher in unserem Beitrag --> Starkes Wachstum.


    II. LIEFERANTENKREDITE

    Ihr Einkauf stellt die spiegelverkehrte Situation zu Ihren Kundenforderungen dar. Sie erhalten eine Rechnung und haben bis zum vereinbarten Zahlungsziel Zeit, diese zu bezahlen. Dies entspricht einem Kredit, der Ihnen hilft, Ihr Unternehmen zu finanzieren.

    Wie Sie am besten mit Ihren Lieferantenkrediten umgehen und die Finanzierungs"hilfe" so weit wie möglich nutzen, können Sie in unserem Beitrag --> Lieferantenkredite nachlesen.


    III. MATERIALBESTÄNDE

    Für Ihre Produkte und Dienstleistungen müssen Sie Material einsetzen, entweder direkt beispielsweise in Form einer Ronde für das Fräsen einer Brücke oder indirekt als Verbrauchsmaterial für die Geräte, den Versand etc.
    Diese Materialbestände, d.h. der Wert der bei Ihnen im Betrieb lagernden Materialien, bindet Kapital. Sie brauchen diese Bestände, um flexibel auf die Aufträge Ihrer Kunden reagieren zu können. Die Höhe bzw. genauer gesagt: die Umschlaghäufigkeit hat direkten Einfluss auf Ihren Finanzierungsbedarf.
    Wie lange wartet das Material bei Ihnen, bis es genutzt und zu Umsatz verarbeitet wird?

    Eine aus unserer Sicht gute Faustregel für die Finanzierung ist, dass das Material in dem Zeitraum verbraucht werden sollte, der Ihnen für die Bezahlung Ihrer Lieferanten (siehe oben) zur Verfügung steht.

    Das ist allerdings nur ein erster Hinweis. Lesen Sie in unserem Beitrag --> Bestandsmanagement weitere Ideen, wie Sie Ihre Materialbestände besser verwalten - nicht nur für die Finanzierung, sondern auch für die Entwicklung Ihres Unternehmens.


    IV. INVESTITIONEN IN GERÄTE
    Investitionen beispielsweise in einen Interoral-Scanner müssen finanziert werden. Sei es bei einem Kauf oder über die monatliche Leasingrate. Berücksichtigt werden müssen hierbei alle Kosten, d.h. nicht nur der des Gerätes, sondern auch etwaige Liefer-, Installations- oder Schulungskosten.
    Für den Kauf, d.h. die Bezahlung in einem Betrag, benötigen Sie eigenes oder fremdes Kapital, sobald der Kaufpreis fällig ist. Bis dahin gibt Ihr Lieferant Ihnen Kredit, der meist länger ist, als bei den üblichen Einkäufen für Material (siehe oben).
    Wichtig hierbei ist, dass es nicht um die in den nächsten Jahren vorzunehmenden Abschreibungen geht, sondern um die kurzfristig anfallenden Zahlungen.

    Beim Leasing müssen Sie die monatlichen Raten aus dem laufenden Betrieb erwirtschaften. Oft werden Sie zu Beginn zusätzlich eigenes oder fremdes Kapital benötigen, um die Anlaufzeit zu überbrücken, oder die Leasingvereinbarung ist mit einem entsprechenden Aufschub versehen.

    Wichtig für Sie:
    -> Was müssen Sie wann bezahlen?
    -> Wie können Sie diese Zahlungen am besten gestalten? --> Lieferantenkredite
    -> Wie finanzieren Sie diese Zahlungen?


    V. EIGEN- / FREMDKAPITAL
    Ihr Unternehmen benötigt, wie oben dargestellt, Liquidität zur Finanzierung des laufenden Betriebs, von Investitionen und/oder Wachstum. Diese kann in Form von Eigen- oder Fremdkapital bereitgestellt werden

    Eigenkapital können Sie über nicht entnommene Gewinne, Einlage eigener Mittel oder die Aufnahme von Investoren generieren. Dies hat Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Kosten von Fremdkapital (analog zu privaten Garantien). Die Aufnahme von Investoren verändert i.d.R. die Kontrolle über die Unternehmensführung und Sie müssen einen Teil des Gewinns abgeben.

    Fremdkapital wird Ihnen klassischerweise von Ihrer Bank zur Verfügung gestellt, entweder als mittel-/langfristiger Kreditrahmen oder in Form eines vergleichsweise teuren Kontokorrentkredites. Es gibt aber noch weitere Quellen, kurzfristig z.B. Ihre Kreditkarte, langfristig Gesellschafterdarlehen oder beteiligungsähnliche Kredite von anderen Investoren.
    Für Fremdkapital müssen Sie Zinsen bezahlen und ggf. Garantien leisten (privat, Hypothek auf Betriebsgebäude, Sicherheitsübereignung von Geräten etc.).

    Alle Punkte haben ggf. erhebliche steuerliche Auswirkungen und sollten entsprechend mit Ihrem Steuerberater vorab diskutiert werden.

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    Finanzierung ist ein weites und schwieriges Thema, aber wie Sie in diesem Beitrag gesehen haben, können Sie mit einfachen Maßnahmen (Kundenforderungen, Lieferantenkredite, Materialbestände) Ihren Finanzierungsbedarf reduzieren und damit insbesondere Ihre Kosten und Ihr Insolvenz-Risiko reduzieren.

    WERKZEUGE:

    - Lieferantenkredit: --> Wikipedia
    - Fremdkapital: --> Wikipedia
    - Eigenkapital: --> Wikipedia
    - Mezzanine-Kapital: --> Wikipedia


    >>Dieser Beitrag wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und soll Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen. Jede Form der Haftung und Gewährleistung ist ausgeschlossen.<<

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