• Offener digitaler Dental-Workflow

    Vom Scan bis zum fertigen Zahnersatz

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  • 2013-01-29
  • Mundscanner, Intraoralscan Digitales Kiefermodell Data Matching, Kombinieren von unterschiedlichen Kieferdaten Planung von Zahnersatz Konstruktion der Zahnersatzversorgung, CAD Vorbereitung, CAM Zahnersatz CAM-Fertigung Modellpassung Veredlung, Finishing Eingliederung des fertigen Zahnersatzes in der Zahnarztpraxis
  • Der offene digitale Dental-Workflow
    Übersicht in 10 Schritten

    • 1 Digitale Erfassung der Mund-/Zahnsituation (Intraoralscan)
    Der Workflow beginnt in der Zahnarztpraxis mit der digitalen Erfassung der Mundsituation (Präparation und Gegenbiss) mittels Mundscanner / Intraoralscanner. Die im Dentalmarkt bekannten Systeme gibt es von Sirona, Straumann, Heraeus, 3M Espe und 3Shape. Die Systeme sind in der Regel gekapselt oder verschlüsselt. Die Anwender (Zahnarzt und Zahntechniker) folgen einem vorgegebenen Workflow, sogenannte validierte Prozesse.

    Offene Mundscanner (z. B. MHT) ermöglichen die freie Wahl der Konstruktion und des Fertigungsverfahrens. Das setzt die Beherrschung des offenen Workflows voraus und das Verständnis, welche Parameter das Endergebnis Zahnersatz in Qualität, Passgenauigkeit und Reproduzierbarkeit beinflussen.

    • 2 Digitales Modell auf dem Bildschirm
    Die digital erfasste Zahn- und Präpariationssituation kann nun auf dem Bildschirm vorbereitet werden für die weitere Datenverarbeitung. (vergleichbar z.B. mit dem Freilegen der Präparationsgrenzen bei der analogen Abformung). Dies ist die Grundlage für die Planung des Zahnersatzes.

    • 3 Data Matching (Kombinieren verschiedener Daten; Zahnscan, Gesichtsscan, Kiefergelenkdaten, Dicom, ...)
    An dieser Stelle des offenen digitalen Workflows sind seitens der Hersteller von Hard- und Softwaresystemen noch einige Herausforderungen zu meistern. Die präzise Lage von Biss und Gegenbiss zueinander, das Überlagern von wichtigen Informationen zu Kiefergelenksbewegungen, Bissebene, Knochenstrukturen, Darstellung im virtuellem Artikulator. Offene auf einer Norm basierende Daten werden enorme Chancen bieten.

    • 4 Planung, Planungsbesprechung
    Gleichzeitiges Besprechen und Diskutieren des Zahnersatzes per Telefon im STL-Viewer am Bildschirm spart Zeit und Kosten. Zahnarzt und Zahntechniker können gleichzeitig die Planung drehen und von allen Seiten betrachten und beurteilen. Anpassungen und Änderungen sind direkt sichtbar.

    • 5 Konstruktion im CAD-Softwaremodul
    Der nächste Schritt ist die produktionsreife Konstruktion des Zahnersatzes (Krone, Brücke, Gerüste, Käppchen, Abutments, Teleskope, ...) im CAD/CAM Zentrum oder Dentallabor. Die erzeugten Daten sind die Basis für den definitiven Zahnersatz oder für einen Prototyp (das ist in anderen Branchen üblich, erst einen Prototypen zu produzieren, um Passgenauigkeit und andere Parameter zu testen), der temporär vom Patienten getragen (getestet) wird.

    • 6 Übertragung der Konstruktion zum CAM-Softwaremodul (Maschinenansteuerung)
    Die Daten werden zum CAM-Modul übertragen. Vor dem Start des eigentlichen Produktionsprozesses werden im offenen digitalen Dental-Workflow die Einstellungen überprüft, die am Ende über das Ergebnis entscheiden. Beim abspanenden Verfahren sind es z.B. die Berechnung der Fräsbahnen, Einsatz der Fräser, welche Fräser, Reihenfolge der Durchmesser, welche Drehzahlen, Vorschübe, Kollisionsbetrachtung, ... 

    • 7 Fertigung (Abspanen, Schleifen, generative Verfahren - RPT)
    Maschinenfertigung des konstruierten Zahnersatzes. Die Herstellungsverfahren behandeln wir hier bei yodewo an anderer Stelle.

    • 8 Passung am Modell überprüfen
    • 9 Veredlung und Finishing
    • 10 Eingliedern des fertigen Zahnersatzes in der Zahnarztpraxis
    Bei den Schritten 5 bis 7 kann das dentale Prototyping eingesetzt werden. Dies ist ein hochwertiges Provisorium (z.B. aus Promysan oder PEEK), das dem definitiven Zahnersatz entspricht. Der Patient, der es trägt, gewöhnt sich an den Zahnersatz anhand des Provisoriums und beschreibt, was er als angenehm oder störend empfindet (Kontaktpunkte, Bisshöhe, ...).  Diese Erkenntnisse können in der Planung und Konstruktion vor der endgültigen Fertigung berücksichtigt werden. Langwieriges Einschleifen, wiederholte Praxisbesuche wegen Irritationen werden auf ein Minimum reduziert, weil das fertige Zahnersatzprodukt fast perfekt passend gefertigt wird. Das Ergebnis sind Zufriedenheit und Lebensqualität beim Patienten, deutlich weniger Arbeitszeit bei der Eingliederung und massiv reduzierte Reklamationen.

    • Verfasser
      • Klaus Köhler

        joDENTAL GmbH & Co. KGaA

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