• yodewo Insider Talk fühlt Mundscannern auf den Zahn!

    Beim 1. objektiven Intraoralscanner Vergleich zeigten erfahrene Anwender, was die Systeme tatsächlich leisten, welche Programmschritte zu beachten sind und wie ein Intraoralscan weiter bearbeitet wird.

    • s
    • s
    • s
    • s
    • s
    • Community

      4 Bewertungen

    • s
    • s
    • s
    • s
    • s
    • Experten

      0 Bewertungen

  • 2013-11-18 22:16:18
  • Nach intensiver Vorbereitung startete am 16.11.2013 im Dorint Hotel Weimar der „Vergleich der Mundscannersysteme“. An dieser Stelle bedankt sich das yodewo-Team für das unglaubliche Engagement der Referenten, die einen hervorragenden Einblick in die Funktion der Systeme gaben, die auch kritische Fragen offen beantwortet und einen unschätzbaren Aufwand geleistet haben, das Equipment nach Weimar und wieder zurück zu transportieren. Dank dieses Einsatzes erhielt die Veranstaltung, die mit einem  absolut offenen und kritischen Meinungsaustausch endete, eine hohe Qualität.

    Die Veranstaltung fand auf Einladung der joDENTAL statt und die limitierten Plätze waren restlos ausgebucht. In 5 Stunden wurden 5 aktuell am Markt gebräuchliche Intraoralscanner präsentiert und kritisch miteinander verglichen.
    Den Auftakt machte Tillmann Schütz (Schütz Zahntechnik GmbH, Glashütte) mit der Sirona Bluecam, die nach den praktischen Erfahrungen im Vergleich zu Omnicam und Apollo DI am besten zu bedienen ist.

    Achim Müller (Dentaltechnik Achim Müller, Ettlingen) zeigte den Heraeus Cara Trios Mundscanner.

    Dr. Hans-Ulrich Kugies (Gemeinschaftspraxis Dr. med. dent. H.-Ulrich Kugies & Dr. med. dent. Gudrun Warken-Schwedhelm, Trebur) arbeitet seit mehr als 3 Jahren mit dem LaVa C.O.S. und ist nach über 500 dokumentierten Fällen vom validierten 3M-Espe System überzeugt.

    Frank Wallossek (DMC Cologne GmbH & Co. KG, Köln) demonstrierte den MHT-3D PROGRESS und den neuen 3Shape Trios Scanner.


    Bedeutung der digitalen Abformung

    Die intensive Abschlussdiskussion zeigte die Situation im Dentalmarkt sehr deutlich auf. Die Ansprüche und Erwartungen an die digitale Abformung sind auf Seiten der Anwender Zahnarztpraxis und Dentallabor/Fräszentrum sehr unterschiedlich. In der Praxis ist die digitale Abformung nur ein kleiner Teilschritt, während sie für das Labor, wie auch die analoge Abformung die elementare Grundlage für die zahntechnische Arbeit ist. Wichtige Erkenntnis: Die Kamera sieht exakt das, was der Mundspiegel sieht!

    Die Nutzenfrage bleibt zurzeit offen. Für die Zahnarztpraxis scheinen Nutzen und Vorteile im Moment noch nicht erkenn- oder nachvollziehbar. Zeitvorteile haben erfahrene Anwender. Aber wie oft und bei welchen Indikationen kommen bei diesen die Aufnahmesysteme monatlich zum Einsatz? Bezogen auf die Anzahl der Anbieter von Intraoralscannern ist die Anzahl der praktischen Anwender verschwindend gering.


    Betriebswirtschaftlicher Nutzen auf dem Prüfstand

    Woran liegt das? Ist es das Scanbild, das die Qualität der Präparationen „schonungslos“ aufzeigt? Denkbar. Oder sind es die vergleichsweise hohen Investitionskosten in Relation zur tatsächlichen Anzahl der Anwendungsfälle, die eine saubere betriebswirtschaftliche Betrachtung aushebeln? Ist es die Altersstruktur der praktizierenden Zahnärzte/Zahnärztinnen? Verhindert die Notwendigkeit, eingespielte und gewohnte Abläufe in den Praxen zu verändern, die Bereitschaft den digitalen Workflow auf die Abformung auszuweiten? Oder ist es das fehlende Wissen?

    Der Dentalmarkt befindet sich in der Übergangsphase, in der analoge zu digitalen Prozessen umgewandelt werden können, soweit dies sinnvoll und technologisch möglich ist. Es sind die Firsttimer, die für sich und Ihre Positionierung im Markt das Zukunftspotential erkannt haben. Und es gibt die Bremser, die Zweifler und Zauderer. Was fehlt, da sind sich alle einig, ist die Einbindung der digitalen Technologien in die akademische und technische Ausbildung. Dort spielt die Wissensvermittlung eine deutlich untergeordnete Rolle. Die Lehrpläne weisen einen signifikanten Nachholbedarf auf.

    Fakt ist aber auch, dass die Entwicklung nicht aufzuhalten ist, egal welche Vor- und Nachteile kalkulatorisch die derzeit am Markt befindlichen Systeme aufweisen. Die zahnärztlichen und zahntechnischen Anwender dokumentierten, dass es funktioniert, bei einfachen Indikationen auch ohne Modell. Und die Ergebnisse passen. Grundsätzlich brachte der Tag hoch interessante Erkenntnisse und Fragestellungen, die beim Kauf und später in der Anwendung von elementarer Bedeutung sind.
    • Für die Zahnarztpraxis ist der Mund- / Intraoralscan nur ein Teilschritt von vielen bei der prothetischen Versorgung.
    • Für die Zahntechnik / Fräszentren ist es die Grundlage für alle weiteren Arbeitsschritte.
    • Welchen Nutzen bringen die Mundscanner den Zahnarztpraxen?
    • Welche Investitionskosten, Lizenzgebühren, Updatekosten und Scan- bzw. Clickfees sind zu beachten?
    • Ist die digitale Abdrucknahme präziser als die analoge Abformtechnik?
    • Warum sind die meisten Systeme geschlossen und zueinander nicht kompatibel mittels standardisierter Schnittstellen?
    • Warum werden die Intraoralscanner, obwohl diese bereits seit mehr als 5 Jahren am Markt sind, so extrem wenig von den Zahnarztpraxen gekauft und eingesetzt?

    Das Ergebnis passt


    Ein praktischer Fall wurde von allen Systemen gescannt und wird von einem Fräszentrum angefertigt, um einen objektiven Vergleich am konkreten Beispiel zu dokumentieren.
    Die ausführlichen Berichte und Vergleichsergebnisse werden in den nächsten Tagen und Wochen auf yodewo veröffentlicht. Das stimmt zuversichtlich und motiviert diese Veranstaltung in einem größeren Rahmen fortzusetzen.